ENDUROSPORT
 

Wikipedia - Enduro-Weltmeisterschaft


Ein Enduro-Rennen ist eine Geländefahrt per Motorrad (typengeprüfte und eingelöste "Töffs") auf einem markierten Parcour. Immer drei Teilnehmer werden in Minutenabständen auf die, je nach Kategorie ein bis dreimal zu befahrende Runde, geschickt. Für die Teilnehmer gilt es dann, die weitläufige Runde (70 - 90 km), die in Teilabschnitte unterteilt ist, in den Sollzeiten (Vorgabezeiten) zu absolvieren. Das zu späte Einfahren bei den Abschnittszeitkontrollen wird mit 60 Punkten pro Minute bestraft.

Das Stundenmittel beträgt je nach Beschaffenheit der Route 20 - 40 km/h. Hinzu kommen unterwegs eine bis zwei mit Lichtschranken gestoppte Sonderprüfungen, etwa in Form eines Motocrossparcours. Pro „verlorene" Sekunde gibt es auch hier einen Strafpunkt. Das Punktetotal aus Gelände- und den Sonderprüfungen (sofern man keine weiteren vom Reglement mit Strafpunkten geahndeten Fahrlässigkeit begeht) ergibt das Schlussklassement.

Wer den markierten Weg verlässt oder notwendige Reparaturen nicht selber erledigt, wird disqualifiziert! Endurofahrer müssen folglich nebst fahrerischen Qualitäten auch technisches Flair mitbringen, sofern sie nicht bereitwillig bei einer Panne das Rennen aufgeben möchten.

Neueinsteiger/innen können in der Veteranenkategorie oder direkt in den zwei nationalen Kategorien (2-Takt, 4-Takt) in den Endurosport einsteigen. Die besten „Nationalen" steigen in die Inter-Kategorie auf und erhalten damit die Möglichkeit, in der nächsten Saison mit andern ambitionierten Fahrern um die Schweizermeistertitel zu kämpfen bzw. an Weltmeisterschaftsläufen teilzunehmen. Ältere Fahrer/innen können sich bei den Veteranen oder Senioren messen.

Das Ziel jedes Inter-Fahrers ist sicher die Sechstagefahrt (Six Days), die Enduro-Mannschafts-WM. Jedes Land stellt bei diesem Wettkampf eine sogenannte Trophy-Mannschaft. Diese besteht aus sechs Einzelfahrern, die in mindestens vier verschiedenen Hubraumklassen antreten müssen. Für die Mannschaftswertung zählt nach den sechs Fahrtagen der Rückstand jedes einzelnen Fahrers auf den Klassensieger und zwar pro Sekunde ein Punkt. Die Mannschaft mit den wenigsten Punkten wird Weltmeister.

Die Streckenauswahl durch die Veranstalter (die Schweizermeisterschaft findet im Rahmen von französischen oder italienischen Regionalläufen statt) führt in der Regel über schwierige Naturwege und -pfade. Unterwegs sind gute „Steherqualitäten" gefragt.  Denn um Schläge abzufedern oder zur Gewichtsverlagerung auf Vorder- bzw. Hinterrad steht der/die Fahrer/in fast während des gesamten Rennens auf den Rasten.Von Zeit zu Zeit trifft man unterwegs auf eine Gruppe Zuschauer. Das ist allerdings meist ein Zeichen, dass eine besonders schwierige Stelle folgt: ein verschlammter Weg, ein steiler Aufstieg oder eine spektakuläre Abfahrt.

Bei schlechter Witterung kann man an einer solchen Stelle schnell 15 Minuten verlieren. Hat man Glück helfen die Zuschauer oder manchmal auch Konkurrenten beim Schieben. Da hilft es wenig, wenn man weiss, dass auch die Fahrer an Weltmeisterschaftsläufen oft genug mit qualmenden Motoren hilflos im Regen stehen.

Auf jeden Fall verbraucht man an solchen Orten viel Kraft und man kommt schnell an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Eine gute Kondition ist daher hilfreich und Bedingung. Während des Rennen sollte auch genug Getränke eingenommen werden, damit die verlorene Flüssigkeit ersetzt wird. Kommt man zu den Sonderprüfungen ist volle Konzentration und „Spritzigkeit" verlangt - denn hier zählt jede Sekunde! Hat man vorher die Strecke abgeschritten (befahren ist verboten), so weiss man zumindest welche Schwierigkeiten das Terrain in sich birgt.

 

Dass Enduro in der Natur stattfindet, macht sowohl seinen Reiz als auch sein Akzeptanzproblem aus. Vergessen wird leider von den Kritikern zu oft, dass wir die gleichen Interessen haben, nämlich möglichst wenig planierte Wege und Pfade - dafür möglichst viel unbeeinträchtigte Natur! Traversiert bei einer Veranstaltung eine Wegstrecke den Wald, so findet keine flächendeckende Beanspruchung statt. Die Geräuschemission hält sich aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit in engsten Grenzen. Die Fauna wird durch andere durch den Mensch verursachten Geräusche weit mehr beeinträchtigt. Die Flora wird durch das Befahren von bestehenden Wegen nicht geschädigt. Betrachtet man auch die Ökobilanz des Endurosports, so sieht sie verglichen mit anderen Sport- oder Freizeitvergnügungen gut aus. Denn wir brauchen in keiner Art und Weise spezielle Infrastrukturbauten; der Energieverbrauch hält sich in engen Grenzen. Wir verbrennen zwar Benzin in unseren Ottomotoren - aber welche anderen Sportarten oder Freizeitaktivitäten kommen ohne Energieverbrauch aus - sei es  Strom (Kohlekraftwerke!, Atomkraftwerke!, Ölkraftwerke!) oder Heizöl für Wärmeerzeugung, etc.?

Wir meinen ein Nebeneinander all der verschiedenen Interessen ist möglich!

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